Empanadas selber machen – mit Hackfleisch, Teig und ganz viel Herz. Meine erste Begegnung mit Empanadas war… Liebe auf den ersten Blick. Freunde aus Argentinien stellten sie mir vor: herzhaft, knusprig, gefüllt mit würzigem Hackfleisch, Zwiebeln, gekochtem Ei und etwas Paprika. Ein Bissen – und ich war hin und weg.
Natürlich wollte ich Argentinische Empanadas selbst machen. Im Internet fand ich unzählige Rezepte, aber keines hatte diesen Wow-Faktor wie meine erste, echte Empanada. Das war ernüchternd – bis ich feststellte, dass das Geheimnis nicht nur in der Füllung liegt, sondern im Empanadas Teig.

Empanadas: Mehr als nur Teigtaschen
Empanadas erinnern optisch fast an ein Bastelprojekt im Kindergarten – halbmondförmige kleine Taschen, liebevoll geformt. Doch in Wahrheit steckt viel mehr dahinter: Geduld, Fingerspitzengefühl und eine große Portion Liebe.
Ob gebacken oder frittiert – beides hat seinen Reiz. Ich bevorzuge das frittieren: Der Empanadas Teig wird wunderbar knusprig, jeder Bissen ein kleines Knistern. Und dann diese Atmosphäre beim Zubereiten: Die ganze Familie in der Küche, alle plaudern, helfen mit, sind mit Mehl bestäubt. Empanadas bringen Leben ins Haus – sie sind der Inbegriff von gemeinsamer Zeit.
Woher kommen Empanadas eigentlich?
Der Name „Empanada“ stammt vom spanischen empanar, was so viel bedeutet wie „mit Brot umhüllen“. Ursprünglich sollen sie aus Galicien stammen, einer Region im Nordwesten Spaniens.
Heute sind sie rund um den Globus beliebt. In Argentinien klein und würzig, in anderen Ländern größer oder süß, mit Käse, Fisch oder vegetarisch gefüllt. Jede Region hat ihre eigene Handschrift – und jede Familie ihr eigenes Rezept.

Der Empanadas Teig – das Herzstück des Rezepts
Der Teig entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Er sollte weich, aber stabil genug sein, um die Füllung zu halten. Beim Frittieren wird er besonders schön knusprig, beim Backen hingegen etwas leichter – perfekt für alle, die’s etwas fettärmer mögen. Wer es ganz bequem mag, kann sich auch fertigen Empanadas Teig bestellen. La Saltena gehört mit zu den beliebtesten Produkten und findet sich in südamerikanischen Lebensmittelladen.
Zwei Varianten für den perfekten Empanadateig
Wenn du Empanadas selber machen willst, ist der Teig das A und O. Hier findest du zwei einfache Rezepte für gebackene und frittierte Empanadas.
Empanadas Teig zum Frittieren
Zutaten (für ca. 40 Scheiben): 4 Tassen Mehl, 1 TL Backpulver, 2 TL Salz, 5 EL Fett (z. B. Öl, Butter oder Margarine), Wasser nach Bedarf.
Zubereitung: Das Mehl in einer Schüssel oder auf der Arbeitsplatte kraterförmig platzieren und alle anderen Zutaten hineingeben. Gut verkneten und so viel Wasser hinzufügen, wie nötig ist, damit ein guter Teig entsteht. Er sollte weder an den Händen noch an der Schüssel kleben bleiben. Kugeln formen und abgedeckt eine Weile ruhen lassen.
Auf einer bemehlten Arbeitsplatte zunächst eine Rolle herstellen, dann Scheiben abschneiden und mit der Teigrolle auf den gewünschten Durchmesser auswellen. In eine Hälfte der Scheibe die Füllung geben, die andere Teighälfte darüber schlagen, sodass gefüllte Halbkreise entstehen. – und dann ab ins heiße Fett!
Empanadas Teig zum Backen
Zutaten: 500 g Mehl, 1 TL Salz, 1 Ei, 40 g Fett (z. B. Öl, Butter oder Margarine), ¾ Tasse Wasser, Ggf. Milch oder Eigelb zum Bepinseln
Zubereitung: Mehl in einer Schüssel oder auf der Arbeitsplatte kraterförmig platzieren, das Ei und danach die flüssigen Bestandteile hinzufügen. Vermischen und schließlich das Fett hinzugeben. Gut verkneten und so viel Wasser hinzufügen, dass ein geschmeidiger Teig entsteht. Er sollte weder an den Händen noch an der Schüssel kleben. In Kugeln formen und abgedeckt 15–20 Minuten ruhen lassen.
Währenddessen den Ofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Nach der Ruhephase Scheiben im gewünschten Durchmesser herstellen. Auf eine Hälfte der Scheibe die Füllung geben, die andere Seite darüber schlagen. Mit etwas Milch oder Eigelb bepinseln und goldbraun im Ofen backen.
Wie dünn sollte der Teig für Empanadas sein?
Empfohlen wird 2–3 mm dick, das ist dünn genug, um beim Backen/Frittieren knusprig zu werden. Es ist auchsStabil genug für saftige Füllung. Das entspricht etwa der Dicke einer 1-Euro-Münze.


Die große Kunst: Empanadas richtig verschließen
Das Formen und Verschließen der Empanadas sieht einfacher aus, als es ist. Ich selbst gehöre eher zur „Team Gabel“-Fraktion. Damit lässt sich der Rand ebenfalls verschließen – nicht ganz so hübsch, aber praktisch. Für größere Mengen gibt’s im Handel auch Teigtaschenformer – zum Beispiel der PASTACASA MIDi. Mit 12 cm Durchmesser formt er besonders große Empanadas. Er ist robuster als so manche preiswerte Plastikvariante. Hier sind verschiedene Methoden, wie du Empanadas richtig verschließen kannst:
1. Mit der Gabel (einfach & praktisch)
Ideal für Anfänger oder wenn du viele Empanadas auf einmal machst.
So geht’s: Den Rand der Empanada leicht anfeuchten (mit Wasser oder Eiweiß). Die Ränder gut zusammendrücken. Mit einer Gabel den Rand rundherum festdrücken – das ergibt ein gleichmäßiges Muster und hält die Empanada sicher verschlossen.
Vorteile: schnell, einfach, sicher Tipp: Funktioniert perfekt bei gebackenen Empanadas
2. Traditionelles Zopfmuster ( braucht Übung)
Die klassische Methode aus Argentinien oder Paraguay – auch „Repulgue“ genannt.
So geht’s: Den Rand fest zusammendrücken. Eine Ecke leicht nach innen falten und diesen Kniff entlang des Randes fortsetzen. So entsteht ein dekorativer, gezwirbelter Rand – fast wie ein Zopf.
Vorteile: authentisch, sieht toll aus Tipp: braucht etwas Übung, aber lohnt sich!
3. Teigtaschenformer (für gleichmäßige Ergebnisse)
Es gibt spezielle Empanadas Pressen (z. B. von PASTACASA MIDi) – perfekt für große Mengen. Teig einlegen, füllen, zusammenklappen, fertig.
Vorteile: gleichmäßige Form, schnell bei größeren Mengen Nachteil: weniger „handgemachter“ Charme
Mein Tipp: Wenn du nicht gerade 30 Stück machst, bleib bei der Handarbeit. Mit der Zeit bekommst du den Dreh raus – versprochen.
Welches Mehl ist das richtige für Empanadas?
Wenn du Empanadas selber machen willst, stellt sich schnell die Frage: Maismehl oder Weizenmehl?
Für klassische argentinische Empanadas wird Weizenmehl verwendet. Es sorgt für einen elastischen, gut formbaren Teig, der beim Frittieren oder Backen wunderbar knusprig wird. Er ist typisch für Empanadas, wie man sie aus Argentinien oder Spanien kennt.
Vorgekochtes Maismehl (Masa Harina) kommt vor allem in venezolanischen oder kolumbianischen Empanadas zum Einsatz. Es ergibt einen etwas körnigeren, rustikaleren Teig und ist glutenfrei – aber auch empfindlicher beim Formen und Verschließen. Wenn du Lust auf eine etwas andere Konsistenz hast oder eine glutenfreie Variante suchst, ist das eine spannende Alternative.
Zubereitung mit Maismehl: Wenn du Empanadas mit Masa Harina zubereiten möchtest, benötigst du deutlich mehr Wasser und etwas weniger Mehl. Ein klassisches Rezept wären etwa 350 g Masa Harina + 400 ml Wasser + 1 TL Salz. Wichtig: Normales Maismehl funktioniert hier nicht – du brauchst speziell vorgekochtes Maismehl (Masa Harina).

Backen oder Frittieren – was ist besser für Empanadas?
Eine der großen Fragen beim Empanadas selber machen lautet: Backen oder frittieren? Beide Varianten haben ihre Fans – und ihre Vorzüge.
Ich habe beides ausprobiert. Frittieren ist mein Favorit, ganz klar. Der Teig wird unglaublich knusprig, und bei jedem Biss knistert es wie bei einer perfekten Pizza. Das hat einfach Suchtpotenzial.
Aber: Wer es etwas leichter mag oder mehrere Empanadas auf einmal machen möchte, ist mit Backen gut beraten. Auch hier entsteht eine goldbraune, appetitliche Hülle – vor allem, wenn man die Teigtaschen vorher mit etwas Eigelb bestreicht. Im Ofen bei 200 ° Ober/Unterhitze für 25-30 Minuten backen. Die Entscheidung hängt also davon ab, worauf du gerade Lust hast: Extra Crunch oder weniger Fett?

Empanadas Füllung: Was passt gut hinein?
Das Schöne an Empanadas: Du kannst sie mit fast allem füllen! Hühnchen, Hackfleisch, Reste vom Steak oder sogar Pulled Pork – dazu Gemüse und Gewürze deiner Wahl.
Es gibt keine „richtige“ Füllung – jede Kombination ist einzigartig lecker. Die beliebtesten Füllungen in Spanien, Paraguay und Argentinien sind Rindfleisch (carne), Schinken und Käse (jamón y queso) und Hühnchen (pollo).

Rindfleisch-Füllung (klassisch, herzhaft)
Kräftig, würzig und einfach klassisch: Diese Hackfleischfüllung ist der Liebling vieler südamerikanischer Familien. Mit Paprika, Zwiebeln und frischer Petersilie entfaltet sie ein Aroma, das nach Straßenküche in Buenos Aires schmeckt.
Zutaten: 500 g Rinderhack, ½ Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, ¼ Paprika, gekochtes Ei, Petersilie, gehackt, Salz, Pfeffer, Öl, Kümmel (optional)
Zubereitung:
Hackfleisch mit Zwiebel, Paprika und Knoblauch in der Pfanne anbraten. Mit Gewürzen abschmecken, Petersilie untermischen. Aus der Pfanne nehmen und überschüssige Flüssigkeit gut auspressen. Optional hartgekochte Eier unterheben – sehr beliebt in Paraguay!
Hühnchen-Füllung (zart & aromatisch)
Zartes Hähnchen trifft auf milde Zwiebelwürze und feine Gewürze – diese Füllung ist leicht, saftig und unglaublich aromatisch. Perfekt für alle, die es etwas feiner mögen, aber nicht auf Geschmack verzichten wollen.
Zutaten: 500g gebratenes Hähnchenfleisch (klein geschnitten oder gezupft), 1/2 Zwiebel (sehr klein geschnitten), 1 Knoblauchzehe, 2 Eier (hart gekocht, klein geschnitten), Optional: eine Prise Natron
Zubereitung:
Hähnchen anbraten oder fertiges Brathähnchen verwenden. Zwiebel und Knoblauch fein hacken und mit dem Hähnchen vermengen. Eier klein schneiden und unterheben. Natron zur Zwiebel ergibt eine breiige Konsistenz – für besonders saftige Füllung.
Käse-Schinken-Füllung (cremig & deftig)
Cremig, herzhaft, tröstlich. Die Kombination aus geschmolzenem Käse, würzigem Schinken und samtiger Béchamelsoße erinnert an warme Sonntage und Komfortessen vom Feinsten.
Zutaten für die Füllung: 250 g Käse (Schnittkäse oder Reibekäse), 250 g Schinken (gewürfelt), Gewürze nach Wahl, Für die Béchamelsoße: 250ml Milch, 25 g Butter, 25 g Mehl
Zubereitung:
Butter schmelzen, Mehl einrühren. Warme Milch nach und nach zugeben, glatt rühren. Abkühlen lassen. Dann mit Käse und Schinken mischen. Diese cremige Masse sorgt für wunderbar geschmolzene Füllung.
Vegetarisch: Mais & Käse
Süßer Mais, cremiger Schmand und würziger Käse ergeben zusammen eine milde, aber spannende Füllung. Ideal für ein leichtes Mittagessen oder als Snack zwischendurch. Einfach, schnell und vegetarisch.
Zutaten: 150 g Zuckermais, 2 Frühlingszwiebeln, 2 EL Crème fraîche, 100 g Reibekäse (z.B. Simply V Reibegenuss vegan), Salz und Pfeffer, Prise Muskat. Tipp: Mais gut abtropfen lassen, damit die Füllung nicht zu feucht wird.
Pilz-Spinat-Füllung (vegetarisch oder vegan)
Erdige Pilze und aromatischer Spinat verbinden sich zu einer herbstlich-würzigen Mischung – sättigend, elegant und voller Geschmack. Wer mag, macht sie vegan – ganz ohne Kompromisse.
Zutaten: 150 g Champignons oder braune Pilze, 150 g Blattspinat (frisch oder TK), 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe. Optional: pflanzliche oder normale Sahne, Muskat, Salz, Pfeffer. Tipp: Spinat immer gut ausdrücken, um zu viel Flüssigkeit zu vermeiden.
Klassisch Spanisch: Thunfisch mit Paprika & Ei
Inspiriert von der spanischen Küche: Thunfisch, 1 rote Paprika, 1 kleine Zwiebeln und Ei in einer leicht tomatigen Würze. Herzhaft, mediterran und perfekt für alle, die es etwas ausgefallener lieben.
Zutaten: 150 g Thunfisch (in Öl, abgetropft), 1 Gekochtes Ei, 1 rote Paprika gewürfelt, 1 Zwiebel, 1 TL Tomatenmark, 1 TL Oregano, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Alles gut vermengen – eine herzhafte, mediterrane Füllung mit Tiefe und Würze.

Tipp zum Servieren
Was bei mir nie fehlen darf: eine gute Würzige Chimichurri-Sauce als Dip. Die Frische und Würze ergänzen die warmen, knusprigen Teigtaschen einfach perfekt.
Weitere Rezepte
- Gerösteter Brokkoli mit Chipotle: würzig und unwiderstehlich
- Tascas in Lissabon: Genuss zwischen Tischen und Töpfen
- Honig-Hähnchenrippchen: Knusprig, würzig, unwiderstehlich!
Empanadas
Gang: StreetfoodKüche: Mediterran, SpanienSchwierigkeit: Mittel40
Empanadas30
Minuten5
Minuten30
MinutenEmpanadas selber machen – mit Hackfleisch, Teig und ganz viel Herz. Meine erste Begegnung mit Empanadas war… Liebe auf den ersten Blick!
Zutaten
- Empanadas Teig zum Frittieren (für ca. 40 Scheiben)
4 Tassen Mehl
1 TL Backpulver
2 TL Salz
5 EL Fett (z. B. Öl, Butter oder Margarine)
Wasser nach Bedarf.
Empanadas Teig zum Backen500 g Mehl
1 TL Salz
1 Ei
40 g Fett (z. B. Öl, Butter oder Margarine)
¾ Tasse Wasser
etwas Milch oder Eigelb zum Bepinseln
Anweisungen
- Empanadas frittieren:
- Das Mehl in einer Schüssel oder auf der Arbeitsplatte kraterförmig platzieren und alle anderen Zutaten hineingeben. Gut verkneten und so viel Wasser hinzufügen, wie nötig ist, damit ein guter Teig entsteht. Er sollte weder an den Händen noch an der Schüssel kleben bleiben.
- Kugeln formen und abgedeckt eine Weile ruhen lassen.
- Auf einer bemehlten Arbeitsplatte zunächst eine Rolle herstellen, dann Scheiben abschneiden und mit der Teigrolle auf den gewünschten Durchmesser auswellen.
- In eine Hälfte der Scheibe die Füllung geben, die andere Teighälfte darüber schlagen, sodass gefüllte Halbkreise entstehen. Den Rand der Empanada leicht anfeuchten (mit Wasser oder Eiweiß). Die Ränder gut zusammendrücken. Mit einer Gabel den Rand rundherum festdrücken – das ergibt ein gleichmäßiges Muster und hält die Empanada sicher verschlossen.
- Empanadas backen:
- Mehl in einer Schüssel oder auf der Arbeitsplatte kraterförmig platzieren, das Ei und danach die flüssigen Bestandteile hinzufügen. Vermischen und schließlich das Fett hinzugeben. Gut verkneten und so viel Wasser hinzufügen, dass ein geschmeidiger Teig entsteht. Er sollte weder an den Händen noch an der Schüssel kleben.
- Zu Kugeln formen und abgedeckt 15–20 Minuten ruhen lassen.
- Währenddessen den Ofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Nach der Ruhephase Scheiben im gewünschten Durchmesser herstellen.
- Auf eine Hälfte der Scheibe die Füllung geben, die andere Seite darüber schlagen. Den Rand der Empanada leicht anfeuchten (mit Wasser oder Eiweiß). Die Ränder gut zusammendrücken. Mit einer Gabel den Rand rundherum festdrücken – das ergibt ein gleichmäßiges Muster und hält die Empanada sicher verschlossen. Mit etwas Milch oder Eigelb bepinseln und goldbraun im Ofen backen.