Hausgemachter Wein, rustikale Tapas und herzliche Gastfreundschaft
„Es ist ein milder Abend in Pontevedra. Ein Lorbeerzweig hängt schief über einer alten Holztür. Kein Schild, kein Menü. Nur ein Zeichen. Hier, in einem Furancho, beginnt eine Reise in das Herz Galiciens …“
Hausgemachter Wein, rustikale Tapas und herzliche Gastfreundschaft – ein kulinarisches Erlebnis abseits der Touristenpfade. Sie sind unscheinbar, verborgen und doch voller Leben: die Bodegas in Galicien. Orte, an denen Wein, Tapas und Gemeinschaft verschmelzen.

Wer Galicien verstehen will, muss dorthin, wo das Leben nach Wein, Holzfeuer und Geschichten riecht oder den Pilgerweg laufen. Diese Weinstuben, oft in Privathäusern versteckt, öffnen nur wenige Wochen im Jahr ihre Türen. Sie sind weit mehr als einfache Lokale. Furanchos sind lebendige Zeugen einer Kultur, die sich in Tradition und Gastfreundschaft manifestiert.
Ein Lorbeerzweig reicht, um ein Geheimnis zu lüften. Er hängt schräg über einer Tür, vielleicht an einem unscheinbaren Haus in den Hügeln von Pontevedra. Kein Schild, kein Menü, keine grelle Leuchtschrift. Nur ein stilles Zeichen: Hier wird Wein ausgeschenkt. Wer den Zweig erkennt, betritt eine Welt, die so flüchtig wie einzigartig ist – die Welt der Furanchos.

Was ist ein Furancho?
Ein Furancho ist eine typisch galicische Weinschenke mit über 300-jähriger Geschichte. Früher, wenn der neue Wein trinkfertig war, boten die Winzer ihn direkt in ihren Kellern an. Um die Nachbarschaft zu informieren, hängten sie einen Zweig Lorbeer (loureiro) an die Tür. Ein Symbol, das bis heute Bestand hat. Kein Schild, kein Menü, keine grelle Leuchtschrift. Nur ein stilles Zeichen: Hier wird Wein ausgeschenkt.
Heute ist diese Tradition gesetzlich geregelt: Die Saison dauert offiziell vom 1. Dezember bis 30. Juni, in Ausnahmefällen bis Ende Juli. Jede Weinschenke darf maximal drei Monate pro Jahr geöffnet haben. Dann schließt sich die Tür wieder – bis der nächste Jahrgang bereitsteht. Wer den Zweig erkennt, betritt eine Welt, die so flüchtig wie einzigartig ist.

Tapas und Wein unter dem Lorbeerzweig
In den einfachen Gasthäusern wird junger Hauswein serviert – ohne Etikett, ohne Schnickschnack, zu erschwinglichen Preisen. Dazu gibt es eine kleine Auswahl traditioneller Tapas: Empanada, Zorza, Tortilla de patatas, Pimientos de Padrón oder ein Teller Callos. Manchmal landen auch Meeresfrüchte oder frische Makrele auf dem Tisch. Je nachdem, was Saison hat oder ein Freund des Besitzers vorbeibringt.
Eine Speisekarte sucht man oft vergeblich. Ebenso einheitliches Geschirr oder feste Öffnungszeiten. Genau darin liegt der Charme: überlieferte Rezepte, verschiedenes Besteck, bunte Gläser. Hier zählt nicht die Präsentation, sondern Geschmack, Gesellschaft und Atmosphäre.

Ursprung, Kultur und Atmosphäre
Die Furanchos entstanden aus einem einfachen Bedürfnis: Was tun mit dem Wein, der nach der Ernte übrig blieb? Anstatt ihn zu verschwenden, öffneten die Bauern ihre Keller und schenkten den Nachbarn ein. Dazu wurden Kleinigkeiten aus der Küche gereicht – Brot, Käse, vielleicht eine Empanada. Mehr brauchte es nicht, um aus einem Haus einen Treffpunkt zu machen.
Bis heute haben sie diese Direktheit bewahrt. Sie sind keine Restaurants, sondern Wohnzimmer, Garagen, Hinterhöfe, einfache Landgasthäuser, die für ein paar Monate im Jahr ihre Türen öffnen. Die Tische sind schlicht, die Beleuchtung spärlich, das Ambiente manchmal improvisiert. Doch gerade das erzeugt Nähe. Die Luft ist erfüllt von Stimmen, Gelächter und dem Duft von Knoblauch, der in der Pfanne brutzelt. Dazu der authentische Wein Galaciens – trüb, kräftig, frisch aus dem Fass. So nah an der Erde, wie man ihn selten schmeckt.

Furanchos – Schatz mit Ablaufdatum
Die Magie der Furanchos liegt in ihrer Vergänglichkeit. Sie existieren nur, solange der Wein reicht. Heute offen, morgen vielleicht schon geschlossen. So werden sie zu einem kulinarischen Schatz, den man suchen muss – oder manchmal zufällig findet. Schon der Weg dorthin ist manchmal ein Teil des Abenteuers. Nur ein Lorbeerzweig an der Tür verrät, dass hier ein Furancho seine Gäste empfängt.

Guía Furanchín: Der authentischste Blick auf Galicien
Furanchos – es sind Orte, an denen Tradition, Geschichte und galicische Gastronomie in einer ländlichen, authentischen Atmosphäre lebendig werden. Genau diese Schätze spiegelt der Guía Furanchín wieder. Geschaffen von Lorena und Juan. die ihre Leidenschaft für Galicien in einem Guide bündeln.
Auf interaktiven Karten zeigt der Guide die authentischsten Weingüter, Restaurants und Unterkünfte. Es war noch nie so einfach, Furanchos zu finden. Auf einer erstellten speziell Furanchín-Karte könnt ihr stöbern, eine Bodega auswählen und euch mit dem Handy direkt dorthin navigieren lassen.
Auch Pilger auf dem Jakobsweg profitieren davon. Viele Erlebnisse liegen entlang des Camino de Santiago – besonders am Camino Portugués und an der Küstenroute. Auf der „Mapa de Experiencias“ findet ihr zusätzlich Restaurants, Unterkünfte, Weingüter und weitere Tipps entlang Ihrer Pilgerroute.
So lassen sich unvergessliche Erlebnisse entdecken – von Weingütern und Restaurants über charmante Hotels. Versteckte Highlights, die Galicien von seiner ursprünglichsten Seite zeigen.

Alles begann bei Lorena und Juan mit einer klaren Idee: Galicien authentisch, emotional und mit Geschmack zu zeigen. Ursprünglich wollten die beiden nur ihre Entdeckungen der besten Furanchos teilen. Jene versteckten Orte, die ein wesentlicher Bestandteil der galicischen Gastronomiekultur sind ist.
Dank der einer großen Community, die ihre Entdeckungen, Neueröffnungen und Empfehlungen teilt, wächst der Guide ständig weiter. Dabei halten Lorena und Juan stets das Gleichgewicht zwischen Tradition und Moderne. Zwischen dem, was heute in Galicien existiert, und dem, was seit Generationen gelebt wird.
Doch der Guide ist nur der Anfang. Wer noch tiefer in Galicien eintauchen möchte, kann mit Lorena und Juan maßgeschneiderte Reisen planen. Sie kümmern sich um alles – von der Route über Unterkünfte bis hin zu besonderen Erlebnissen und dem Transport. So wird jede Reise zu einem unvergesslichen Abenteuer, perfekt abgestimmt auf eure Wünsche. Der Preis richtet sich individuell nach der gewählten Route.

Mit dem Guide „Guía Furanchín“ öffnen Juan und Lorena die Türen zu Erlebnissen, Genussrouten, charmanten Unterkünften und kulturellen Begegnungen. „All das, was in klassischen Reiseführern oft fehlt, versuchen wir dem Reisenden zu geben. Besucher sollen Galicien mit allen Sinnen spüren“, erklären sie. „Sie sollen die Region mit Authentizität, Emotion und Geschmack erleben – so intensiv, als wären sie selbst Einheimische.“
Ein zentraler Bestandteil der privaten Gasthäuser sind die Weine Galiciens, viele mit renommierten Herkunftsbezeichnungen wie Albariño, Ribeira Sacra oder Valdeorras.. Zahlreiche kleine Familienweingüter stellen diese Weine mit viel Leidenschaft her. Der Guía Furanchin legt besonderen Wert auf diese Bodegas und die einzigartigen Weinerlebnisse, die sie bieten. Sie bilden das Herz der galicischen Ess- und Weinkultur.

Fünf besonders charakteristische Furanchos im Süden Galiciens
Für uns haben Juan und Loreen fünf besonders charakteristische Bodega im Süden Galiciens ausgewählt. Jeder einzelne dieser Orte hat seinen ganz eigenen Charakter und erzählt ein Stück galicischer Kultur.
Hier vereinen sich Tradition, Wein, regionale Küche und Gastfreundschaft zu authentischen Erlebnissen, die man in klassischen Reiseführern kaum findet. Von versteckten ländlichen Bodegas bis zu liebevoll gestalteten neuen Konzepten. Jeder Besuch wird zu einem unverwechselbaren Erlebnis, das die Ess- und Weinkultur Galiciens auf eine ganz persönliche Weise lebendig macht.
Die Speisekarte ist oft überschaubar, aber besticht durch beeindruckende Aromen. Viele Produkte, wie zum Beispiel das Wurstwaren, sind Eigenproduktionen. Es fühlt sich an, als wäre man zu einer entspannten Gartenparty bei Freunden eingeladen. Schöner, intensiver und authentischer lässt sich Galicien kaum entdecken.

1. Alto da Aldea – Tradition, Gastfreundschaft und kulinarische Leidenschaft
Im Herzen der Parroquia Goián bei Tomiño, in der Rua Soutelo 32, liegt das Alto da Aldea. Ein Ort, an dem Tradition, Gastfreundschaft und kulinarische Leidenschaft aufeinandertreffen.
Diese Bodega bietet eine Auswahl an Weinen – Albariño, Rosado und Tinto – serviert in traditionellen Krügen. Die Atmosphäre ist rustikal und einladend, mit liebevoll dekorierten Innenräumen und einem gemütlichen Außenbereich.
Die Tapas werden mit frischen Zutaten zubereitet und spiegeln die galicische Esskultur wider. Von Mai bis Juli erwacht die Bodega zu lebendigen Abenden mit traditioneller Musik. Eine Atmosphäre, die sowohl Einheimische als auch Besucher gleichermaßen begeistert. Es gibt immer eine Überraschung, ein anderes Gericht. Etwas, das Sie erstaunt und an das Sie sich mit der Zeit erinnern, sodass man wiederkommen möchte.
Weitere Informationen zu Furancho Alto da Aldea

2. Tarrastal – Familiäre Atmosphäre in Reboreda (Redondela)
Das Tarrastal befindet sich in der Parroquia Reboreda, Gemeinde Redondela (Pontevedra). Erreichbar ist es über die Straße PO‑250, am Ende eines kleinen abschüssigen Erdwegs. Ein eigener Parkplatz steht zur Verfügung, an Wochenenden kann es jedoch schnell voll werden.
Es bietet eine Auswahl an Albariño, Rosado und Rotwein, serviert in traditionellen Krügen – halb oder ganz. Die Qualität der Weine ist hoch, ideal, um die Tapas und kleinen Gerichte zu begleiten.
Diieses Landgasthaus ist familiär und entspannt. Besonders schön sind die Abende auf der Terrasse, mit Blick über die Ría de Vigo, ideal für laue Sommernächte. Perfekt für Besucher, die traditionelle Häuser erleben und dabei die Kombination aus Wein, Tapas und gemütlicher Umgebung genießen möchten.
Weitere Informationen zum Furancho O Tarrastal

3. Pontebien – Rustikaler Charme in Pontevedr
Das Pontebien befindet sich in Lugar Bouza do Viso, 10, 36450, Pontevedra. Ein charmanter, rustikaler Ort, der Ideal ist, um ihn auch mit Kindern zu besuchen. Es gibt viel zu entdecken.
Es bietet eine große Auswahl an Tapas, kombiniert mit köstlichem Weinen. Hier lässt sich die galicische Gastronomie in entspannter Atmosphäre genießen.
Weitere Informationen zu Furancho Pontebien

4. Furancho A da Canteira – Ruhe auf dem Gipfel der Armada
Das Canteira befindet sich in Camiño Esperón, 13a, 36995, Poio, Pontevedra, eingebettet auf dem Gipfel der Armada. Von hier aus kann man die Ruhe der umliegenden Berge genießen.
Dieses Landgasthaus beeindruckt durch regional produzierte Weine. Alle Weine stammen aus Poio und sind das Ergebnis langjähriger Erfahrung in namhaften Weingütern der Region. Die Speisekarte bietet eine kleine, feine Auswahl an Tapas, darunter Tortilla, Chorizo und Empndanada.
Ideal für Gäste, die Wein, gutes Essen und eine ruhige Bergatmosphäre miteinander verbinden möchten.
Weitere Informationen zu Furancho A da Canteira

5. Camiño da Zapateira – Ein Schatz am Rande des Jakobswegs
Nur ein Pilger, der den Jakobsweg selbst gegangen ist, weiß, dass schon ein kleiner Umweg völlig neue Eindrücke schenken kann. Abseits der ausgetretenen Route wartet das Zapateira. Ein Ort, der den Geist des Weges mit der Wärme galicischer Gastfreundschaft verbindet. Wer hier einkehrt, erlebt nicht nur Wein und Tapas, sondern eine Auszeit voller Authentizität, die Pilger wie Besucher gleichermaßen bereichert
Das Zapateira liegt in Camiño da Zapateira 36, CP 36415, im Concello de Mos, Provinz Pontevedra. Ein gemütlicher, familiengeführter Bauernhof in der Nähe des Jakobswegs, der durch Mos führt. Man erreicht es etwa vom Alto de Puxeiros über die Straße Puxeiros-Mos. Man geht weiter über die Rotonda de Baloutas, oder alternativ von Peinador über Os Valos und weiter Richtung Barreiros-Santiaguiño.
Die Tapas-Karte bietet klassische, typisch galicische Kleinigkeiten: Tortilla, Zorza, Raxo, „Oreja“, Pimientos de Padrón. Alles hausgemacht, einfach und mit viel Liebe und Sorgfalt zubereitet.
Man spürt sofort, dass hier Generationen involviert sind: Geöffnet seit den 1990er Jahren und geführt mit Liebe zur Tradition. Die Innenräume sind großzügig und auch die Außenbereiche, teilweise überdeckt, teils unter freiem Himmel, machen es komfortabel und einladend. Ein kurzer Umweg vom Pilgerweg lohnt sich, um diese Oase zu erleben. Für Wanderer, Pilger und alle, die abseits der Hauptwege Authentisches erleben wollen, ist es ein echtes Highlight
Kontakt: Camiño da Zapateira, N° 36, 36415, Pontevedra. Reservierungen werden telefonisch unter Tel. 663604143 entgegengenommen.
Weitere Informationen zu Furancho Zapateira

Furanchos – eine bedrohte Tradition
So romantisch die Orte wirken, ihre Zukunft ist ungewiss. Bürokratische Auflagen und Konkurrenz durch klassische Gastronomie setzen ihnen zu. Manche Gemeinden haben strenge Regeln eingeführt, die die Existenz der Furanchos erschweren. Doch ihre Verteidiger sehen in ihnen mehr als günstige Weinschenken. Sie sind kulturelles Gedächtnis, ein Stück gelebter Alltag, das von Gemeinschaft erzählt.
So erlebt man ein Furancho
Ein Besuch in einem dieser Gasthäuser ist wie ein Sprung in das echte Galicien. Statt großer Speisekarten gibt es Hauswein direkt aus dem Keller und einfache, frisch zubereitete Tapas. Die Atmosphäre ist familiär, ländlich und voller Tradition. Ob man als Reisender oder Pilger vorbeischaut – in diesen kleinen, oft saisonal geöffneten Häusern entdeckt man echte Gastfreundschaft. Hier könnt ihr guten Wein und den Geschmack weit weg von touristischen Pfaden erleben.
Tipps auf einen Blick
🔹 Saison prüfen: Furanchos öffnen meist im Frühjahr/Sommer.
🔹 Früh kommen: Am Wochenende schnell voll.
🔹 Hauswein kosten: Weiß, Rot oder Rosado in halben oder ganzen Krügen.
🔹 Tapas teilen: Tortilla, Empanada, Chorizo & Co.
🔹 Barzahlung: Viele akzeptieren keine Karten.
Kontakt:
Web: https://www.guiafuranchin.com
Instagram: Guia Furanchin auf Instergram
Facebook: Guia Furanchin auf Facebook
Buchungsanfragen per WhatsApp: https://wa.me/34628125958
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