Manchmal sind es die einfachen Dinge, die uns am tiefsten berühren. Ein Sonnenuntergang am Meer. Das Lächeln eines geliebten Menschen. Oder ein Teller mit frisch gegrilltem Fisch, der nach Urlaub schmeckt. Carapaus Grelhados mit Molho à Espanhola ist genau so ein Gericht – schlicht, ehrlich, voller Seele. Ein klassisches portugiesisches Fischgericht, das Erinnerungen weckt – an Sommerabende, warme Luft und das Knistern vom Grill.

In Portugal ist Fisch kein Luxus, sondern Alltag. Und genau hier liegt der Zauber: Mit wenigen Zutaten und viel Gefühl zaubert man Fischgerichte, die in ihrer Einfachheit berühren. So wie dieses: Makrele oder Stöcker, wie man in Portugal sie nennt. Gegrillt, gebraten oder im Ofen – portugiesisch, authentisch und aromatisch.
Heute nehme ich dich mit auf diese kleine kulinarische Reise – ganz ohne Flugticket. Das Besondere an diesem Rezept: Es ist nicht nur unglaublich einfach, sondern auch leicht, gesund und voller mediterraner Aromen. Ideal für Sommertage, für die Grillparty im Garten oder als leichtes Abendessen.

Was ist Makrele – und warum passt sie so gut auf den Grill?
Makrele ist ein echter Küstenklassiker. In der portugiesischen Küche kennt man sie entweder als „Carapau“ (Stöcker) oder „Cavala“ (Atlantik-Makrele). Beide Fischarten sind sich sehr ähnlich – kräftig im Geschmack, reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren.
Makrelen leben in den küstennahen Gewässern des Atlantiks und des Mittelmeers. Ihr silbrig-blauer Körper mit den dunklen Streifen am Rücken macht sie unverwechselbar. In der Küche sind sie geschätzt für ihr saftiges, leicht öliges Fleisch – perfekt zum Grillen, Braten oder Backen. Und sie sind nicht nur gesund, sondern auch erschwinglich und unkompliziert zuzubereiten – selbst für Küchenneulinge.

Makrele bewusst genießen – die Realität der Fischbestände
So köstlich dieses Rezept auch ist – wir sollten die Herkunft unseres Fisches nicht aus dem Blick verlieren. Die Bestände der Atlantikmakrele gehen seit Jahren zurück, besonders im Nordostatlantik. Grund dafür ist unter anderem eine Überfischung durch industrielle Fangflotten sowie unklare Fangquoten zwischen verschiedenen Ländern. Laut Berichten von Fischereiorganisationen und Umweltstiftungen wie dem MSC geraten die Bestände zunehmend unter Druck. So hat die Makrele z. B. das MSC-Siegel für Nachhaltiges Fischen verloren, da die Fischer keine Einigung über gemeinsame, staatenübergreifende Bewirtschaftungsregeln erzielen konnten.

Zutaten für Carapaus Grelhados mit Molho à Espanhola
Für dieses Rezept brauchst du keine exotischen Zutaten – nur gute Qualität und Lust auf mediterrane Küche:
2 große Makrelen oder 4 kleine – tiefgekühlt oder frisch
Salz – nach Bedarf
Für die Sauce:
60 ml Olivenöl
30 ml Essig
1 Zwiebel – fein gehackt
1 Knoblauchzehe – fein gehackt
1 Zweig Koriander oder Petersilie – grob gehackt
2 EL Paprikapaste
Pfeffer – nach Geschmack
etwas Meersalz, nach Geschmack

Makrele vorbereiten – so geht’s ganz einfach
1. Bevor es mit dem Grillen oder Braten losgeht, solltest du deine Makrele (sofern noch nicht ausgenommen) vorbereiten. Keine Sorge – das klingt aufwendiger, als es ist. Mit ein paar einfachen Handgriffen ist der Fisch küchenfertig. Und genau hier beginnt oft schon die Verbindung zum Essen: das bewusste Zubereiten, das Respektieren der Zutat.
2. Lege die Makrele auf ein Schneidebrett und tupfe sie mit Küchenpapier trocken. War sie gefroren, sollte sie vollständig und langsam im Kühlschrank aufgetaut worden sein – so bleibt die Struktur zart.
3. Führe ein scharfes Messer vom After (direkt vor der Schwanzflosse) bis zum Kopf entlang der Bauchseite. Achte darauf, nicht zu tief zu schneiden.
4. Mit zwei Fingern oder einem kleinen Löffel kannst du nun die Innereien herausnehmen. Ziehe alles vorsichtig heraus. Wichtig: Entferne auch die dunkle Blutlinie entlang der Wirbelsäule – sie kann bitter schmecken.
Tipp: Danach den Bauchraum gründlich unter kaltem Wasser ausspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
Optional: Kopf & Flossen entfernen
Du kannst den Kopf dranlassen – besonders beim Grillen bringt er zusätzliches Aroma. Wenn du ihn lieber abtrennst, geht das mit einem Schnitt hinter den Kiemen. Rücken- und Bauchflossen lassen sich einfach mit einer Küchenschere kürzen.
Ob auf dem Grill, in der Pfanne oder im Ofen – mit dieser Vorbereitung bist du startklar.

Makrele grillen – portugiesisch und aromatisch
Carapaus Grelhados sind in Portugal so etwas wie ein kulinarischer Alltagsheld. Reich an Omega-3, nachhaltig gefangen, kräftig im Geschmack. Dieses portugiesische Fischgericht ist einfach und voller Geschmack.Für dieses Rezept habe ich frische Makrelen genommen. Aber es lässt sich auch tiefgefrorene Makrelen nehmen – die sind qualitativ sehr gut und überall erhältlich.
Die Makrele vorbereiten: Wenn ihr gefrorene nehmt, dann lasst sie langsam im Kühlschrank auftauen – über Nacht, etwa 12 Stunden. So behalten sie ihre zarte Struktur. Bei einer großen Makrele könnt ihr sie auch in Stücke schneiden.
30 Minuten bevor du sie grillst, reibst ihr die Makrelen mit etwas Salz ein. Das genügt. Kein großes Würzen – der Fisch soll für sich selbst sprechen. Vor dem Grillen das überschüssige Salz einfach vorsichtig abwischen. Jetzt kommt der schönste Teil: Das Grillen. Ob auf dem Holzkohlegrill oder einer Grillpfanne – wichtig ist mittlere Hitze und ein wenig Geduld. Etwa 5–6 Minuten pro Seite, je nach Dicke der Fische, bis die Haut knusprig ist. Die Makrele ist gar, wenn das Fleisch sich leicht vom Rückgrat löst.

Makrele in der Pfanne (gebraten)
Makrele lässt sich auch gut in der Pfanne braten. Die Makrele im Ganzen oder als Filets abspülen, trocken tupfen und leicht salzen. Optional könnt ihr die Makrele mit etwas Zitronensaft, Knoblauch, Paprika und Öl einreiben und für 10 Minuten marinieren lassen.
Etwas Öl (z. B. Olivenöl) in einer beschichteten Pfanne stark erhitzen und den Fisch auf der Hautseite zuerst anbraten (ca. 4–5 Minuten), dann vorsichtig wenden und nochmal 3–4 Minuten braten. Filets brauchen nur ca. 3 Minuten pro Seite.
Tipp: Nicht zu oft wenden – die Makrele ist empfindlich!

Makrele im Backofen (gebacken oder gegrillt)
Makrele lässt sich auch gut im Backofen fettarm zubereiten. Heize den Ofen auf 180–200 °C (ca. 355–390 °F, Ober-/Unterhitze) oder 220 °C (ca. 430 °F, Grillfunktion) vor. Die Makrele aussen und innen leicht salzen, evtl. mit Zitronenscheiben, Kräutern und Knoblauch füllen. In eine geölte Auflaufform legen. Etwas Olivenöl über den Fisch träufeln und für ca. 20–25 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
Tipp: Für eine knusprige Haut die letzten 3 Minuten unter dem Ofengrill grillen.

Der Zauber liegt in der Sauce – Molho à Espanhola
Diese spanisch inspirierte Vinaigrette aus Portugal bringt alles zusammen: Würze, Frische, einen Hauch Süße. Und sie ist in wenigen Minuten fertig. Mit dieser einfachen Vinaigrette wird dein gegrillter Fisch zum Highlight jeder Gartenparty.
Die Zwiebel, die Knoblauchzehe und den Koriander (oder Petersilie, wenn ihr das bevorzugt), hacken. Salz, Pfeffer, Paprikapaste, Essig und Olivenöl in eine kleine Schüssel geben und gut verrühren. Dann Zwiebel, Knoblauch und die gehackten Koriander hinzufügen und gut vermischen.

Servieren – und einfach genießen
Makrelen anrichten, Sauce drüber – und zurücklehnen. Augen schließen, tief einatmen. Das Zusammenspiel von Rauch, Essig, frischen Kräutern und Knoblauch entfaltet sein Aroma. So riecht der Sommer. So schmeckt Portugal.
Dazu passt perfekt:
- Ein einfacher Tomatensalat mit etwas Oregano
- Geröstetes Brot mit Knoblauch
- Ofenkartoffeln mit Meersalz
- Oder einfach ein Glas Weißwein, barfuß auf der Terrasse
Carapaus Grelhados mit Molho à Espanhola ist mehr als ein Gericht. Es ist ein Stück Urlaub, ein Stück Seele, ein Teller voller Sonne. Probiere es aus – du wirst verstehen, warum Portugiesen ihren gegrillten Fisch so lieben.
Hat dir das Rezept gefallen? Hast du Carapaus Grelhados zum ersten Mal gemacht oder eine eigene Variante vom Molho à Espanhola? Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen in den Kommentaren teilst!
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- Franco Piri-Piri Hühnchen
Carapaus Grelhados com Molho à Espanhola
Gang: Abendessen, FischKüche: PortugiesischSchwierigkeit: Einfach4
Portionen30
Minuten10
MinutenCarapaus Grelhados mit Molho à Espanhola ist mehr als nur ein Fischgericht – es ist ein kulinarisches Zuhausegefühl. Gegrillte Makrele trifft auf eine aromatische Vinaigrette mit Zwiebel, Knoblauch und Kräutern – einfach, ehrlich, voller Seele.
Zutaten
1 große Makrele oder 4 kleine, tiefgekühlt oder frisch
etwas Salz, nach Bedarf
- Spanische Sauce
60 ml natives Olivenöl extra
30 ml Rotweinessig, Sherryessig oder Weissweinessig
1/2 fein gehackte rote Zwiebel
2 EL Paprikapaste
etwas Meersalz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
etwas frischer Koriander oder Petersilie, fein gehackt
Anweisungen
- Zubereitung auf dem Grill
- Wenn der Fisch tiefgefroren ist, auftauen lassen. 30 Minuten vor dem Grillen großzügig salzen und ruhen lassen. Wenn ihr gefrorene nehmt, dann lasst sie langsam im Kühlschrank auftauen – über Nacht, etwa 12 Stunden. So behalten sie ihre zarte Struktur. Bei einer großen Makrele könnt ihr sie auch in Stücke schneiden.
- 30 Minuten bevor du sie grillst, reibst du die Makrelen mit etwas Salz ein. Das genügt. Kein großes Würzen – der Fisch soll für sich selbst sprechen. Vor dem Grillen das überschüssige Salz einfach vorsichtig abwischen. Sobald dein Grill mittlere Hitze erreicht hat, legst du die Makrelen auf den Rost. Grille sie etwa 5–6 Minuten pro Seite, je nach Dicke der Fische, bis die Haut goldbraun und knusprig wird.
- Makrele in der Pfanne braten
- Die Makrele im Ganzen oder als Filets abspülen, trocken tupfen und leicht salzen. Optional könnt ihr die Makrele mit etwas Zitronensaft, Knoblauch, Paprika und Öl einreiben und für 10 Minuten marinieren lassen.
- Etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Fisch auf der Hautseite zuerst anbraten (ca. 4–5 Minuten), dann vorsichtig wenden und nochmal 3–4 Minuten braten. Filets brauchen nur ca. 3 Minuten pro Seite. Tipp: Nicht zu oft wenden – die Makrele ist empfindlich!
- Makrele im Backofen (gebacken oder gegrillt)
- Makrele lässt sich auch gut im Backofen fettarm zubereiten. Heize den Ofen auf 180–200 °C (ca. 355–390 °F, Ober-/Unterhitze) oder 220 °C (ca. 430 °F, Grillfunktion) vor. Die Makrele aussen und innen leicht salzen, evtl. mit Zitronenscheiben, Kräutern und Knoblauch füllen. In eine geölte Auflaufform legen. Etwas Olivenöl über den Fisch träufeln und für ca. 20–25 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
- Spanische Sauce zubereiten
- Zwiebel, Knoblauch und Koriander/Petersilie fein hacken. In einer Schüssel Paprikapaste, Essig, Olivenöl, Salz und Pfeffer verrühren. Dann die gehackten Zutaten hinzufügen und alles gut vermengen.
- Die gegrillte Makrele auf einem Teller anrichten, mit der Sauce übergießen und mit einem frischen Tomatensalat servieren.
Notizen
- Tipp: Verwende in der Spanischen Sauce etwas Zitronenabrieb von einer Bio-Zitrone für mehr Frische. 1/2 TL geräuchertes Paprikapulver Pimentón de la Vera süss oder scharf sorgt für mehr Tiefe und Aroma.